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Suche noch Material zusammen... Die Kreuzzüge sind für die Steppenreiter aus zweierlei Gesichtspunkten interessant. Zum einen sind sie der Beginn des Mamelukkenreiches in Ägypten. (Mamelukken sind ehemalige turkischstämmige Kriegersklaven der Araber). Zum Anderen wurde von Salahuddin die entscheidende Schlacht bei Hattin durch seine überragende Kriegstechnik unter dem Einsatz von berittenen Bogenschützen gewonnen. |
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Hier einige berühmte Protagonisten
Saladin, (Salah' uddin Ajubi)
Sultan von Ägypten und Syrien (seit 1175), *ÿTikrit (Mesopotamien) 1138ÿ(?), ÿDamaskus 4.ÿ3. 1193; Begründer der Dynastie der Aijubiden. Er besetzte seit 1174 Syrien und eroberte 1187 Jerusalem (Kreuzzüge). Saladin, der ein sunnitischer Muslim war, genoss auch im Abendland große Achtung (Vorbild des Sultans in G.ÿE. Lessings »Nathan der Weise«).
Anmerkung: Viele heutige Islamisten identifizieren Ihren Kampf mit dem Ruhmreichen Sieg des Salahuddin Ajubi über die christlichen Kreuzritter. Dieser war jedoch gar nicht arabischer Abstammung sondern Kurde.
Richard I.,
genannt RichardÿLöwenherz, König von England (1189þ99), *ÿOxford 8.ÿ9. 1157, ÿChâlus (bei Limoges) 6.ÿ4. 1199; Sohn HeinrichsÿII. und der Eleonore von Aquitanien. Richard wurde 1168 Herzog von Aquitanien und 1172 Herzog von Poitiers. Er nahm 1190þ92 am 3.ÿKreuzzug teil und geriet auf dem Rückweg in die Gefangenschaft Herzog Leopolds von Österreich auf Burg Dürnstein und Kaiser HeinrichsÿVI. auf Burg Trifels (Pfalz); aus ihr konnte er sich erst 1194 durch hohes Lösegeld und Leistung des Lehnseides befreien. Der Bericht von der Befreiung durch den Sänger Blondel ist Sage. Sein Hauptgegner war der französische König PhilippÿII. August.
Anmerkung: Seit den romantischen Verfilmungen des Robin Hood gilt Richard Löwenherz als der siegreiche Kämpfer im gelobten Land, in Wirklichkeit war er trotz seiner Leistungen der große politische Verlierer
Friedrich Barbarossa
Der neue König, der wegen seines rötlich-blonden Haares von den Zeitgenossen in Italien »Barbarossa« (»Rotbart«) genannt wurde, war einer der glanzvollsten Herrscher des deutschen Mittelalters. Nachdem mit der Königswahl Heinrichs VI. die dynastische Kontinuität gesichert war, brach Friedrich 1189 an der Spitze eines abendländischen Ritterheeres zum 3. Kreuzzug auf, der mit der Rückeroberung Jerusalems, das 1187 in die Hand der Araber gefallen war, einen Höhepunkt bringen sollte; der mittlerweile über 60-jährige Kaiser ertrank jedoch im Salef in Kleinasien, noch bevor er das Heilige Land erreichte.
Anmerkung: Uhland hat seinem wenig rühmlichen Kriegszug ein literarisches Denkmal gesetzt und um Türkenspaltende Schwabenstreiche bereichert.
Urban II.,
Papst (1088þ99), ursprünglich Odo von Châtillon (oder Lagery), *ÿChâtillon-sur-Marne um 1035, ÿRom 29.ÿ7. 1099; förderte konsequent die mittelalterliche Kirchenreform (gregorianische Reform); rief die abendländische Christenheit auf der Synode von Clermont (1095) zum ersten Kreuzzug auf; Seliger, Tag: 29.ÿ7.
Anmerkung: Er ist der Vater der Kreuzzüge, hält man sich deren Folgen bis Heute vor Augen, ist seine Heiligsprechung unter Leo III mehr als fragwürdig.
Friedrich II. gewinnt Jerusalem ohne Kampf
Papst Gregor IX. mahnte den Kaiser schon gleich nach seiner Wahl, sein 1215 abgegebenes Kreuzzugsversprechen endlich einzulösen. Als dann auch das im Sommer 1227 in Brindisi zur Abfahrt bereite Heer nicht losfuhr, weil der Kaiser an einer Seuche erkrankt war, sprach der Papst den Bann über Friedrich II. aus.
Im Gegenzug machte Friedrich bekannt, er werde im Mai 1228 nach Osten aufbrechen. Im September 1228 erreichte seine Flotte Akko; aber der Papst untersagte den Kreuzfahrern, dem gebannten Kaiser Gehorsam zu leisten, sodass Friedrich seine Befehle »im Namen Gottes und der Christenheit« ausgeben musste. Obwohl das Heer der Christen nur klein war und also nicht als Druckmittel eingesetzt werden konnte, brachte Friedrich einen Vertrag mit Sultan al-Kamil zustande, der den Christen einen beträchtlichen Teil des Königreichs Jerusalem auf zehn Jahre zusicherte. Obwohl die Muslime den Tempelplatz mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee in ihrer Hand behielten, hatte Friedrich II. mit dieser Übereinkunft mehr erreicht als alle Kreuzzüge seit 1187. Aber in Rom war man nicht zufrieden. Den Patriarchen von Jerusalem, der ein fanatischer Sarazenenhasser war, störte besonders, dass eine islamische Enklave in der Heiligen Stadt erhalten geblieben war und dass die Gebiete in der Umgebung von Jerusalem, in denen der größte Teil des Besitzes seiner Kirche lag, nicht zu dem an die Christen ausgelieferten Landesteil gehörten. Er beschimpfte Friedrich II. als »Schüler Mohammeds«. Diese Angriffe gründeten darauf, dass der Kaiser mit Muslimen verkehrte und seine gesamte Leibwache dem Islam anhing. Nach dem Ablauf des Waffenstillstands machten die Christen Anstrengungen, Jerusalem zu halten; es ging aber 1244 endgültig verloren.
Anmerkung: Bis heute spaltet er die Gemüter, halten ihn die Einen für einen Abtrünnigen, so wird er bei einigen Muslimen sogar als Einer der Ihren betrachtet. Zweifelsohne war er seiner Zeit weit vorraus.
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