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Den Bogen spannen, mag sich trivial
anhören, ist es aber nicht. Wer es falsch übt, meist ist falscher
Ehrgeiz und fehlende Anleitung schuld daran, wird bald über Schmerzen
klagen, die ihm den Bogensport unmöglich machen können. (siehe Artikel: Archers
Shoulder & Archers Brain)
Wer aus Vorsicht oder weil er schon einschlägige Erfahrungen gemacht
hat diese Fallstricke umgehen will, muss sich eine einwandfreie Technik
mit einem Bogen erarbeiten, der mühelos gehandhabt werden kann.
Mühelos bedeutet für einen erwachsenen Mann bei einem Reiterbogen und
einem Auszug von ca. 32'' etwa 30lbs. mehr nicht! Da Frauen idR Regel
einen viel kürzeren Auszug (27-28'') haben, können sie den
vergleichsweise härteren Bogen benutzen, weil sie mit ihrem kurzen Auszug
kaum ein Zuggewicht von 26lbs erreichen. (diese Werte sind nur Standards,
die ohne weiteres nach unten korrigiert werden können. Nach oben, das hat
es in meiner 6 jährigen Lehrerlaufbahn noch nicht gegeben.)
Die körperliche Belastung beim Spannen ist nicht unerheblich. Beim
Spannen von 150 Pfeilen und einem Bogenzuggewicht von 40 lbs. = 18,16 kg ( 1 lbs =
0,454 kg ) bewegt der Schütze 2725 kg. Rechnet man zusätzliche
Trainingspfeile noch hinzu, die vor Wettkampfbeginn geschossen
werden, kann man von einer Gewichtsbewegung
von über 3 Tonnen ausgehen.
Für Ungeübte ist das nicht zu schaffen, ohne dabei ihre Gesundheit
aufs Spiel zu setzen. Ungeübt ist auch derjenige, der über einen
längeren Zeitraum das Bogenschiessen nicht praktiziert hat. (Schon ab 2-3
Wochen). Wer sich hohe Zuggewichte erarbeiten will, muss dies stetig und
vor allem regelmäßig tun. Ansonsten ist das Führen eines 60lbs Bogens,
wie man es auf manchen Jagdturnieren sieht, schlichtweg dumme
Protzerei!
Ein mühelos zu spannender Bogen hat aber noch einen anderen
gewaltigen Vorteil vor dem oft zur Schau gestellten Mannbarkeitswahn. Mit
ihm können wir uns voll und ganz auf die Technik konzentrieren und
kämpfen nicht mit Schmerzen in den Fingern, Schultern, Handgelenken und
dem Mangel an Kraft den Bogen überhaupt gespannt zu halten. |
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Die Technik ist leicht erklärt, alles was nicht zu einem
geradlinigen Spannen bis zur vollen Auszugslänge gehört, ist
überflüssig, falsch und stört später den flüssigen Ablauf. Zuerst wird das
Ziel angeschaut und wir richten uns darauf aus. Als nächstes wird der Bogen
in der gedachten Ziellinie geradlinig bis zum "Haltepunkt" gleichmäßig
gespannt. Beim berittenen Bogenschiessen gibt es keinen Anker im Sinne eines
Berührens der Zughand am Mundwinkel, dem Ohr oder der Sehne mit der Backe.
Der Bogen wird bis zur Körpermitte in Schulterhöhe bis zur Höhe des
Schlüsselbeinansatzes gespannt. Wichtig dabei ist, dass sich die
Schulterblätter dabei nähern. Es wir nicht mit der Oberarmmuskulatur,
sondern aus den Schultergürtel der Bogen gespannt. Die Arme bilden dabei
eine gerade Linie. Auf die Geradlinigkeit muss unbedingt geachtet werden,
weil die Geradheit der Arme bei gesenkten Schultern uns einen
sicheren Anhaltspunkt für das spätere Zielen gibt.
Nur wenn die Schulter der Bogenhand in beschriebener Weise gesenkt ist und der Ellbogen nach außen gedreht, ist der Arm korrekt
verriegelt. Die verriegelte Schulter gewährleistet einen gleichlangen und
sicheren Auszug. Und sie verhindert auch die unangenehmen blauen Flecken,
wenn die Bogensehne auf den Unterarm der Bogenhand aufschlägt, wenn er
nicht korrekt verriegelt und deshalb im Weg ist.
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