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Das berittene Bogenschiessen ist eine
Kriegskunst, selbst wenn wir es heute als Sport praktizieren und die
Regeln für einen sportlichen Wettbewerb tauglich gemacht wurden. Wenn das
Pferd diesen Wettkampfregeln genügt und sie gelassen erfüllt, dann ist
das für den sportlichen Aspekt des Reiterbogenschiessens
ausreichend.
Das Pferd muss im Galopp 140m geradeaus galoppieren und am
Ende der Bahn anhalten, währenddessen der Reiter versucht mit Pfeil und
Bogen drei oder mehrere Zielscheiben zu treffen. Das sind für ein gut gerittenes
Freizeitpferd keine wirklich großen Herausforderungen.
Allerdings zeigen diese Minimalanforderungen leider allzu häufig, dass
Freizeitpferde eben nicht gut genug ausgebildet sind und es ihnen ganz
erheblich an der nötigen Gelassenheit fehlt. Viele, wenn sie galoppieren,
sind kaum mehr zu bremsen, wenn sie einmal Geschmack daran gefunden haben.
Andere wollen einfach nicht geradeaus galoppieren. Wieder andere
akzeptieren nicht, dass ihr Reiter etwas anderes in Händen hält außer
den Zügeln, geschweige denn, dass sie den Abschuss von Pfeilen dulden.
Bevor diese Basics dem Pferd nicht beigebracht wurden, ist an das
Bogenschiessen
nicht zu denken, ja es wäre sogar lebensgefährlich!
Es gibt die unterschiedlichsten Methoden einem Pferd genau das
beizubringen und ein Pferdekenner wird sagen, es ist das Pferd, das den
Weg bestimmt, wie es am besten lernt. Sie schöpfen aus einem reichen
Fundus an Übungen und Spielen, die das Pferd auf den Reiter aufmerksam
und vertraut macht. Darauf aufbauend lehren sie je nach Pferd die für es
schwierigen Abläufe.
Hat das Pferd diese Mindestanforderungen erfüllt, dann können
die ersten Schritte in diesem Sport unternommen werden.
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Ambitionierte Reiterschützen
und solche die die Kunst der Furussiya wiederbeleben möchten, besinnen sich jedoch nicht selten auf die kriegerische Herkunft ihres
Sportes und bilden über die Grundlagen hinaus ihr Pferd zu einem
Kriegerpferd aus. Ihr Ziel ist es freihändig auf ihrem Pferd Angriffe und
Finten zu reiten und dabei gleichzeitig entweder mit Lanze, Axt, Schwert
oder Pfeil und Bogen gegen einen wirklichen oder imaginären Gegner zu
kämpfen.
Heutige Vorbilder aus den gelebten Lehren der
Furussiya sind dabei die an Wildheit kaum zu überbietenden Kämpfe
der Copandoz während des Buzkashi, einem
afghanischen Reiterspiel um eine tot Ziege, dem Polo und seinen besten
argentinischen Pferde. Oder in Spanien der berittene
Stierkampf, der seine Wurzeln in der arabischen Reiterei hat. HierBei den
Rejoneadores wird eine hohe Kunst
der Kampfes mit dem Pferde
gezeigt, die an Eleganz und Kunstfertigkeit kaum zu überbieten ist.
Gelingt sie nicht, ist
sie lebensgefährlich für Pferd
und Reiter, gelingt sie bedeutet das den sicheren Tod des Stieres!
Gute Pferde für das Buzkashi sind unbezahlbar, ebenso die
Pferde der Stierkämpfer. Ihre Ausbildung ist langwierig und teuer und
hier wie dort dem Landadel vorbehalten. Im Buzkashi und im berittenen
Stierkampf lebt noch eine mittelalterliche Kriegerkultur fort, deren
Pferdeausbildung bis heute Bestand hat. Eine die darauf ausgelegt ist die
Weite der Steppe für den Kampf zu nutzen, die andere, die auf kleinsten
Raum ihre Angriffe, Finten und Rückzüge reitet.
Aus letzterem ist im Barock die höfische, klassische
Dressur entstanden, deren gerittene Figuren ihren Weg bis in den heutigen
internationalen Dressursport gefunden haben. Das Buzkashi hingegen und
seine unglaublich ausdauernden, zähen und kämpferischen Pferde wurden im
Distanzsport eingekreuzt.
Kriegspferde:
http://en.wikip
edia.org/wiki/Horses_in_warfare
The art of the portuguese equestrain bullfight
http://mundo-taurino.org/horses.html
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