Stufe 1: Dem Sheikh auf 
		der spirituellen Ebene begegnen 
	
	Ziel der ersten Stufe ist, dass man sich der Gegenwart des 
	Sheikhs bewusst
	wird, ihn grüßt, sich mit ihm unterhält und auf diese Weise eine Verbindung
	auf spiritueller Ebene mit ihm aufzubauen versucht.
	Nachdem man die eingangs erwähnten Schritte vollzogen hat, visualisiert
	man sich in der Gegenwart des Sheikhs.
	Die Betonung liegt hierbei bei »visualisieren«. Visualisieren ist nicht 
	dasselbe
	wie sich etwas »vorstellen«. Eine Vorstellung erzeugt lediglich eine fiktive
	Erscheinung in unserem Geist. Was wir zu erlangen versuchen ist jedoch
	die Ebene der spirituellen Realität, innerhalb derer der Praktizierende in 
	der
	ständigen Gegenwart des Sheikhs ist. Dieser Wirklichkeit soll sich der 
	Praktizierende
	gewahr werden.
	Also visualisiere diese Wahrheit indem du sie durch das innere Auge deines
	Geistes projizierst. 
	- Halte deine Augen geschlossen.
	- Versuche den Sheikh mit dem Augen deines
	Herzens zu sehen.
	- Versuche nicht, sein Gesicht zu sehen.
	- Konzentriere dich stattdessen auf seine Aura und sein spirituelles Wesen.
	- Wenn du anfängst, die spirituelle Gegenwart deines Sheikhs zu spüren,
	grüße ihn. Es ist wichtig, das richtige Benehmen gegenüber dem Sheikh
	während der Meditation zu wahren. Verhalte dich so, wie du dich auch
	in seiner physischen Gegenwart verhalten würdest. 
	- Sitze ruhig und respektvoll. Wenn es geht, knie vor ihm, ansonsten geht
	auch der Schneidersitz. Sei dir deiner Verbindung zum Sheikh vollkommen
	bewusst und gewahr. Versuche in deinem Geist wach zu bleiben.
	An diesem Punkt kannst du versuchen mit deiner inneren Stimme mit dem
	Sheikh zu sprechen. Damit verstärkst und verdeutlichst du deine Verbindung
	zu seinem wahren Wesen.
	Schaue in dein Herz, was der Sheikh dir eingibt. Wenn du eine Eingebung
	hast, so solltest du dennoch Rücksprache auf der physischen Ebene mit ihm
	halten, bevor du nach deiner Eingebung handelst.
	 
	
	
		Stufe 2: Die Herzensverbindung 
		mit dem Sheikh
	
	Wenn du die erste Stufe der Sufi -Meditation gemeistert hat, kannst 
	du zur
	nächsten Stufe übergehen. Hier ist das Ziel, eine spirituelle Verbindung 
	zwischendeinem Herzen und dem Herzen deines Sheikhs herzustellen.
	
	- Beginne wie in Stufe 1 damit, dich in seiner
	Gegenwart zu visualisieren.
	- Nach dem Begrüßen des Sheikhs bitte ihn
	darum, dein Herz mit seinem Licht und sein
	Licht mit deinem Herzen zu verbinden.
	- Visualisiere einen Lichtstrahl, der aus dem
	Herzen des Sheikhs zu deinem Herzen führt,
	und einen zweiten Lichtstrahl, der von deinem
	zu dem Herzen deines Sheikhs geht.
	Diese Visualisierung erzeugt eine kraftvolle spirituelle Verbindung. Sobald
	diese einmal hergestellt ist, führe deinen täglichen Dhikr aus. Achte 
	darauf,
	dass du die Verbindung zwischen deinem Herzen und dem Herzen deines
	Sheikhs durchgehend aufrechthältst.Einmal am Tag durchzuführen:
	- Verrichte die Gebetswaschung und bete zwei Rakat.
	- Sprich 3x das Glaubensbekenntnis:
	»Ash-hadu anla ilaha il-lal-lah, we ashadu anna
	Muhammadan abduhu wa rasuluhu.«
	
	- 100x »astaghfi rul-lahal Azim wa atubu ilayh«.
	- Rezitiere 3x die Sura Al-Ikhlas.
	 
	
	
		Stufe 3: Die Kontrolle 
		über den Atem
	 Ziel dieser Übung ist das 
	»bewusste Atmen«.
	Gemäß einem Großsheikh unseres Ordens der Naqshbandiyya,
	Abdulkhaliq Ghujdawani, heißt es, dass es »die wichtigste
	Aufgabe für den Suchenden in diesem Orden ist..., seinen
	Atem zu kontrollieren. Von demjenigen, der seinen Atem
	nicht kontrollieren kann, sagt man ›Er hat sich verloren!‹«.
	Der Name Allah umfasst alle 99 Schönsten Namen und Göttlichen Attribute
	des Herrn. Er setzt 
	aus vier arabischen Buchstaben zusammen:
 
	
		Alif( أ ), Lam ( ل ), Lam ( ل ), Ha ( ه ) 
		Allah ( الله 
		).
	
		 
	Die Sufi s sagen, dass die absolute, unbekannte 
	Essenz Gottes durch den
	letzten Buchstaben »Ha« in seinem Namen Allah ausgedrückt wird. Der Laut
	dieses Buchstaben erklingt, wie wenn man den Atem langsam aushaucht.
	Shah Naqsiband, der Stützpfeiler unserer Schule sagte:
	„Dieser Orden ist auf dem Atem aufgebaut.“
	Aus diesem Grund ist es für jeden auf diesem Weg unerlässlich, seinen Atem
	während der Ein- und Ausatmung zu kontrollieren und später auch die Phase
	dazwischen. Durch das Atmen wird der Laut des Buchstaben »Ha« erzeugt,
	der im Heiligen Namens Allahs, Seine besagte absolute, unbekannte Essenz
	ausdrückt. Dies ist ein Zeichen Seiner Allmacht, da sich kein Lebewesen, der
	Atmung und damit Seiner Lobpreisung entziehen kann. Deshalb ist es 
	notwendig,
	sich der Atmung und seiner Bedeutung gewahr zu sein, um die 
	Allgegenwärtigkeit
	des Schöpfers wahrzunehmen.
	Diese Art der bewussten Atmung wird dich zu vollkommenem Bewusstsein
	führen. Dieses wird dich zur vollkommenen Erkenntnis führen. Diese wird
	dich dann zur vollkommenen Schau der Manifestation der 99 Schönsten Namen
	Allahs gelangen lassen.
	Allah öffnet dir dann auch die Schau auf Seine unbekannten Namen und 
	Attribute.
	Hierzu heißt es:
	„Allahs Attribute sind so zahlreich
	wie die Atemzüge der Menschen.“
	Jeder sollte wissen, dass für den Suchenden die Bewahrung
	des Atems vor Unachtsamkeit sehr schwer ist. Aus dem Grunde
	müssen wir ihn schützen, indem wir um Vergebung bitten.
	Durch die Bitte wird unser Atem gereinigt und geheiligt. Und
	dies bereitet uns für das Bewusstsein der Allgegenwärtigkeit
	Allahs vor.
	Um diese Meditation durchzuführen, solltest du dich wie für
	die vorherigen Meditationsstufen vorbereiten.
	- Achte insbesondere darauf, dass deine Hände sauber sind. Schaffe dir in
	deinem Meditationsraum eine ruhige und angenehme Atmosphäre 
	- Höre währenddessen Koran-Rezitationen oder andere beruhigende Klänge
	oder Musik
	Achte bei der Durchführung der Sufi -Meditation auf alle Details, da diese 
	das
	Fundament deiner Meditationen bilden. 
	- Nehme eine kniende Position ein oder sitze im Schneidersitz.
	- Schließe deine Augen und deinen Mund – sanft und nicht zu
	fest. Presse deine Zunge fest gegen deinen Gaumen. 
	- Atme ein und halte dann deinen Atem an, um deine Herz und
	Atemfrequenz zu verringern.
	In den Händen sind enorme Geheimnisse verborgen und ihre Haltung ist in
	dieser Übung sehr wichtig. Mit dieser Meditation werden viele dieser 
	Geheimnisse
	der Hände offenbart. Allah hat Göttliche
	Codes in unseren Hände verborgen und diese
	werden aktiviert indem man sie aneinander
	reibt. Ebenso vermögen die Hände wie Satellitenschüsseln
	funktionieren, um himmlische
	Energien und andere Strahlen zu empfangen.
	Halte deine Hände so, dass die Spitze deines Daumens die Spitze deines
	Zeigefingers der gleichen Hand berührt. Die anderen Finger bleiben 
	ausgestreckt.
	Bei dieser Haltung erzeugen deine Hände die Form des Wortes »Allah« im
	Arabischen. Nun konzentriere dich auf deine Atmung. Atme durch die Nase
	ein und durch den Mund aus. 
	- Während du durch die Nase einatmest, sage
	innerlich »Hu Allah« und visualisiere einen
	weißen Lichtstrahl, der in dein Herz eintritt. 
	- Wenn du durch den Mund ausatmest, sage
	»Hu« und visualisiere, wie schwarze Energie
	durch deinen Mund herausströmt.
	Bei der Ausatmung beinhaltet das ausgeschiedene Kohlendioxid negative
	Energie, die durch schlechte Handlungen entstanden sind.
	Aus diesem Grund sagte der Prophet (Gottes Segen und Frieden mit ihm)  :
	
		»Wenn du Wasser trinkst, dann 
		atme nicht in das Gefäß hinein.«
 
	Wenn du visualisierst, wie diese negative 
	Energie deinen Körper verlässt,
	wird deine Seele von diesen schlechten Taten gereinigt.
	Der Großscheich Abdulkhaliq Ghujdawani sagte: »Der weise Suchende muss
	seinen ein- und ausströmenden Atem vor Achtlosigkeit bewahren, damit er
	sich in seinem Herzen der ewigen Göttlichen Gegenwart bewusst ist.
	Auf diese Weise erhalten sein Gottesdienst und seine Dienerschaft 
	Lebendigkeit.
	Jeder bewusste Atemzug verbindet ihn mit der Göttlichen Gegenwart
	und gibt Leben. Jeder Atemzug, der achtlos und unbewusst getan wird ist in
	Wirklichkeit tot.
	Sage: »Ya Sayyidi, Ya Mewlana Sheikh, Madad Ya Sahibu`l-wakit«, während
	du deinen Zeigefinger und Daumen sanft aneinander presst. Versuche deinen
	Puls zu fühlen. Es ist wichtig, dass du deinen Herzschlag fühlst.
	Versuche im Gleichtakt mit deinem Herzen zu atmen. Versuche zu hören, wie
	dein Herz bei jedem Schlag »Allah« sagt. Erinnere dich, dass jeder von uns
	von einem Energiefeld umgeben ist. Du erhältst Strahlen Göttlicher Energie.
		
		
  
	
		Stufe 4: Sich mit dem Licht des 
		Sheikhs einkleiden 
	
	
	Begib in die spirituelle Gegenwart des Sheikhs, und bitte ihn
	darum, dich mit seinem Licht kleiden zu dürfen, seinem Heiligen
	Gewand, mit dem Allah ihn bekleidet hat. Visualisiere,
	wie das Herz deines Sheikhs über deinem Herzen und sein
	Bart über deinem Gesicht liegt. Wenn du mit dem Licht deines
	Sheikhs bekleidet bist, ist es so, als würdest du mit seinem
	Lieblingsgewand eingekleidet. Wiederhole weiterhin: 
	»Ya
	Sayyidi, Ya Mewlana Sheikh, Madad Ya Sahibu´l wakit.« 
	Erinnere dich, dass der Sheikh mit dem Propheten und in der GöttlichenGegenwart ist. Er ist einer von denen, die gestorben sind, bevor sie 
	(wirklich)
	gestorben sind. Die Meister dieses Ordens sagen:
	»Man lebt nicht wirklich, bevor man gestorben ist.«
	Wir sterben, indem wir unsere Begierden abtöten. Wenn wir dies machen,
	befinden wir uns in jedem Augenblick in der Gegenwart von Sayyidina 
	Mohammed
	.
	Jedoch sind wir noch nicht auf dieser Stufe und müssen jemandem, der bereits
	dort ist, folgen. Wir können die Verbindung zum Propheten und die
	Göttliche Gegenwart aufrecht erhalten, indem wir das Licht unseres Sheikhs
	in uns wahren und die Worte »Madad Ya Sahibu´l wakit« den Tag über 
	wiederholen.
	Beachte den Unterschied, der dadurch in unseren Gebeten
	entsteht. Wenn wir »Allahu Akbar« rufen, müssen wir
	uns gewahr sein, dass unser Gebet für Gott keinerlei Bedeutung
	hat. Es trägt nur Bedeutung für uns selbst. Wir
	haben zwar Kenntnis der Existenz Gottes, kennen aber
	Seine Realität nicht. Nichts ist Ihm gleich! Er benötigt
	nichts. Der einzige Diener, der Ihn wirklich versteht, ist
	der Prophet Muhammad .
	Wir brauchen einen Mittler zu Gott. Wir können uns nicht
	einmal direkt mit dem Propheten verbinden. Dafür
	brauchen wir einen Sheikh, der mit ihm verbunden ist.
	Und der Prophet ist mit Gott verbunden. Deshalb
	ist die Verbindung zum Sheikh so wichtig. Durch diese
	so entstehende Kette erhält unser Gebet einen wahren
	Wert. Gleiches gilt auch für das Dhikr und jede andere
	Art des Gottesdienstes.
	Visualisiere dich selbst, wie du mit der Lichtgestalt deines Sheikhs 
	gekleidet
	bist. Sieh wie dadurch deine schwache Lichthülle plötzlich mit seinem 
	brillanten
	Licht überstrahlt wird. Wir sind voller spiritueller Löchern und vermögen
	deshalb das Licht, das in uns eintritt, nicht zu behalten und zu bündeln. 
	Das
	Licht deines Sheikhs ist so hell wie ein Laser. Es ist konzentriert und 
	daher in
	der Lage enorme Informationsmengen zu übertragen.
	Allah hat die Menschen gelehrt, Daten von einem Ort zum
	anderen mit Hilfe eines Lasers zu übertragen.
	Er hat das Wissen dieser Technologie offenbart, um zu
	verdeutlichen, dass Wissen durch Licht übertragen wird.
	Dies ist auch die Bedeutung des Begriffes Naqshibandi.
	Es bezieht sich auf die Fähigkeit, Wissen in dein Herz und
	in deine Seele zu speichern, vergleichbar dem Brennen
	von Daten auf ein Trägermedium. 
	- Während du dich selbst siehst, wie du mit dem Licht deines Sheikhs 
	gekleidet
	bist, und sein Licht dich erfüllt, achte auf deine Atmung. 
	- Atme durch die Nase ein und sage dabei leise »Allah«.
	Dann atme durch den Mund aus und sage »Hu«.- Bleibe dir deines Herzschlags bewusst und bleibe mit deinem Sheikh 
	verbunden,
	und bitte ihn, dir mehr und mehr Licht zu schicken. 
	- Er wird mit seinem Licht die Wunden deiner Seele verschließen.
	Früher benutzten Ärzte heiße Messer, um die Wunde zu veröden und
	die Blutung zu stoppen, wodurch allerdings große Narben zurückblieben. 
	
	- Das Licht deines Sheikhs hat einen ähnlichen Effekt auf deinen 
	spirituellen
	Körper.
	Wenn wir sündigen und es unterlassen Allah um Vergebung zu bitten, bleiben
	diese Sünden wie Kletten oder Hornhaut auf unserer Seele haften. Aus diesem
	Grund sagte unser Prophet : »Ich sehe den Wundschorf der Teufel.«
	Das Licht deines Sheikhs kann diese Unreinheiten wegbrennen. Sein Licht
	enthält das Licht seines Sheikhs, und das wiederum enthält das Licht des
	Propheten . Deshalb ist es so stark.
	Natürlich widerstrebt unseren Egos dieser Reinigung. Das ist einer der 
	Gründe,
	warum es so schwer ist, die Sufi -Meditation durchzuführen. Ein anderer
	ist, dass wir in dieser Meditation gezwungen sind, uns mit unseren Fehlern
	und schlechten Taten zu konfrontieren. Wir stehen der Wahrheit über unser
	Selbst gegenüber.
	Während der Sufi -Meditation kann dich dein Sheikh fragen: »Warum hast du
	das getan?«, oder, »Warum hast du das gesagt?« Er könnte dich bitten, deine
	Handlungen zu erklären, um deine Motivationen und wahren Absichten zu
	untersuchen. Es gibt bei der Sufi -Meditation kein Entrinnen vor der 
	Wahrheit.
	Die Wahrheit kommt und die Falschheit verschwindet. Und wir sind nicht immer
	glücklich damit, was wir sehen.
	In der Tat wäre das Ego mit seiner gewohnten Haltung sehr glücklich. Es hat
	kein Verlangen nach Wahrheit und danach, im Dienst des Propheten zu
	stehen. Es widerstrebt ihm, zur Rechenschaft gezogen zu werden.
	Dennoch sollten wir es zur Rechenschaft ziehen, um auf dem spirituellen Weg
	voranzukommen. Wir sollten diese Methode jede Nacht praktizieren und über
	unsere Handlungen nachdenken und das Lob oder die Kritik unseres Sheikhs
	annehmen.
	Ohne eine solche Reflexion würden wir unsere
	schlechten Taten nicht erkennen und beheben können.
	Wenn du diesem prüfenden Blick standhalten
	kannst, und die Barrieren durchbrichst, die dein Ego
	aufgebaut hat, erhellt das Göttliche Licht die Finsternis
	deiner Seele. So werden sich dir alle Ozeane
	des Wissens und Verstehens öffnen. 
	
		
		
  
	
		Stufe 5: Tragen des Bekleidung 
		des Sheikhs 
	
	Um die Bekleidung des Sheikhs zu tragen, müssen wir drei
	Stufen bewältigen: Seine Liebe bewahren, in seiner Gegenwart
	verweilen, seinem Willen zu folgen.
	Nachdem du eine starke Verbindung zwischen deinem Herzen
	und dem deines Sheikhs aufgebaut hast, ist das nächste
	Ziel, diese spirituelle Verbindung aufrecht zu erhalten. Und
	zwar nicht nur während der Sufi -Meditation, sondern den
	ganzen Tag über.
	Drei Grundsätze gilt es hierbei zu beachten: 
	- Bewahre die Liebe zu deinem Sheikh.
	- Sei dir seiner Gegenwart bewusst. 
	
	- Mache seinen Willen zu deinem.
	Diese Stufe ist die Stufe der Ego-Auflösung.Um das zu erreichen, musst das Licht deines Sheikhs dich einhüllen. 
	Visualisiere,
	dass du immer sein spirituelles Gewand aus Licht trägst. Du solltest
	bei allem, was du tust, die Gestalt deines Sheikhs, die dich umhüllt, 
	erkennen.
	Sei es beim Essen, Trinken, Schlafen oder im Gebet.
	Deine Liebe zu deinem Sheikh ist der Schlüssel, um dich in ihm aufzulösen.
	Die Auflösung in deinem Sheikh gelingt um so schneller, je aufmerksamer
	und beharrlicher du diese Meditation durchzuführen vermagst.
	Hast du dich in ihm aufgelöst, so bringt dich dein Sheikh in die Gegenwart
	des Heiligen Propheten und löst dich darin auf. Dann muss du die Liebe für
	ihn in deinem Herzen genauso wahren, wie du es bei deinem Sheikh getan
	hast.
	Du musst dich in der Gegenwart des Propheten genau so verhalten, wie
	in der Gegenwart deines Sheikhs. Auch seinen Willen musst du zu deinem
	eigenen Willen machen.
	Dieses Verhalten wird dich in die Göttliche Gegenwart führen und auf eine
	Stufe des Seins heben, auf der es nur noch Existenz ohne Dasein gibt. Du
	wirst ein reines Gefäß für jene geworden sein, die dich mit Wissen aus 
	Seinem
	Göttlichen Königreich füllen wollen, damit du eine Quelle des Wissens
	wirst. In diesem Zustand des Eins-Sein mit Seyyidina Mohammed wirst
	du durch Geduld, Sehnsucht und Liebe nach und nach sein Wissen verstehen
	und annehmen.
	Die Dauer einer Sufi -Meditation
	Zunächst solltest du die Übungen nur für ca. 5 bis 15 Minuten durchführen.
	Dann kannst du dich allmählich zu längeren Sitzungen steigern. Im Laufe der
	Zeit kannst du diese auf mehrere Stunden ausdehnen.
	Sehr wichtig ist dabei, diese Übungen regelmäßig durchzuführen, nur so 
	entsteht
	ein Nutzen.
	Es ist besser, die Sufi -Meditation jeden Tag nur für eine kurze Zeit 
	durchzuführen
	als sie unregelmäßig zu praktizieren. Wenn man eine kleine Anstrengung
	kontinuierlich aufbietet, wird das über die Zeit zu einem enormen 
	Fortschritt
	führen.
	Prophetische Muraqabah / Sufi Meditation
	Sobald der Suchende die Grundlagen der Sufi -Meditation
	gemeistert hat, kann er zu den fortgeschrittenen spirituellen
	Übungen übergehen. Bei der Sufi -Meditation versucht
	der Suchende seine persönliche Beziehung zum
	Propheten aufzubauen. Für diese fortgeschrittene
	Übung, braucht man eine Tonträger auf denen Segensgrüße
	für den Propheten zu hören sind.
	Beginne, indem du dich mit dem Licht des Sheikhs bekleidest.
	Das ist der erste Schritt für alle fortgeschrittenen
	Formen der Meditation.
	Schließe deine Augen und visualisiere die Gegenwart deines
	Sheikhs, in dessen Licht du dich gekleidet siehst.
	- Spiele nun die Segensgrüße für den Propheten ab.
	Während du sie dir anhörst, sei dir bewusst, dass der Prophet in dir ist. 
	
	- Wir wissen, dass Shaytan ständig versucht, uns in seine Fallen zu lockenund uns dauernd Lügen einflüstert. Aber auch Sayyidina Muhammad
	ist bei uns und Allah gab ihm mehr Macht als Shaytan. 
	- Unser Sultan ist Sayyidina Muhammad . So wie wir an die Gegenwärtigkeit
	des Bösen glauben, müssen wir auch an die weitaus mächtigere
	Gegenwart des Guten glauben.
	Konzentriere dich in dieser Meditation darauf dass der Prophet mit dir ist.
	Du musst das sowohl wissen als auch fühlen und sehen.
	Sage: »Ich bin ein Schwacher und Armer. O Sayyidina Muhammad du bist
	alles für mich. Schaue nach deinem schwachen Diener! Gewähre mir Zutritt
	zu deiner heiligen Grabstätte!
	Ich bitte dich um deine Liebe, deine Vergebung, um deine Führung
	und im Glauben.
	Wenn du mir von deiner Liebe zu Allah nur einen Tropfen geben würdest, so
	wäre dieser genug, um mich darin zu ertränken. Wenn du deine mir deine
	Türe verschlossen hältst, werden sie mich vernichten. Sie werden meinen
	Glauben zerreißen! Sie werden meine Familie auseinander reißen! Bitte 
	Gewähre
	mir Eintritt in diene Gegenwart.« 
	- Du musst an diese Pforte des Propheten klopfen. Und wenn 
	sich diese öffnet, musst du dein Haupt ihm zu Füßen legen. 
	- Wisse, dass du in seiner spirituellen Gegenwart bist. Kleide dich mit
	seiner Heiligen Gegenwart und erlange darin Zugang in das Herz
	Seyyidina Mohammeds 
	Fazit: 
	Um diesen spirituellen Aufstieg zu bewältigen, muss der Suchende von der
	untersten Stufe auf die höchste klettern. Er muss die Welt seines Egos und
	der sinnlich wahrgenommenen Realität durchbrechen und die Welt seiner
	Seele und den Göttlichen Realitäten bereisen.
	Um auf dieser Reise Fortschritte zu machen, müssen wir das Bild des Sheikhs
	in unserem Herz vergegenwärtigen. Das verleiht uns die notwendige Macht,
	um uns aus den Fängen unseres Egos zu befreien. Der Sheikh wird in unseren
	Herzen zum Spiegel der Absoluten Essenz. Wenn wir uns befreit haben,
	erreichen wir den Zustand der Selbstauslöschung, jenseits der Welt der Sinne
	und Gefühle.
	In dem Maße, in dem wir diesen Zustand erreichen, wird unsere Verbindung
	zu der Welt der Gefühle immer schwächer werden und letztendlich ganz 
	verschwinden.
	Wir werden die Stufe des Absoluten Nichts erreichen, auf der es
	keine andere Wahrnehmung gibt als Allah.
	Die höchste Stufe dieses Zustands wird »Entwerdung« genannt.Hierzu sagte Shah Naqshband:
	»Der kürzeste Weg zu unserem Ziel, das Allah der Allmächtige und Erhabene
	ist, ist das Allah den Schleier der Einheit seiner Essenz, die sich in allem 
	widerspiegelt
	lüftet. Diesen lüftet Er auf der Stufe der Entwerdung und Auslöschung 
	in Seiner absoluten Einheit. Seine majestätische Essenz umhüllt dann
	alles und jegliches Bewusstsein außerhalb Seines Göttlichen Bewusstseins
	verschwindet. Das ist das Ende der Reise auf der Suche nach Allah und der
	Beginn einer weiteren Reise.«Am Ende dieser Reise des Suchens und Angezogen-Seins kommt der Zustand
	der Selbstauslöschung und Entwerdung. Das ist der gesamten Menschheit
	vorherbestimmt, wie es im Koran verkündet wird: 
	»Und Ich habe die Dschinnis und die Menschen nur dafür erschaffen, Mir zu
	dienen.«
	Was auch bedeutet, damit sie Ihn erkennen und 
	lieben
	Sheikh Hisham Kabbani (Übersetztung:Dipl.-Ing. M. Sanalan)