Der Steppenreiter

      
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Wiederherstellung des Niya Bogens

von Stephen Selby

    Im Juni 1999, hatte ich die Gelegenheit die Ausstellung 'Treasures of the Silk Route' im Revolutionsmuseum in Beijing, China zu besuchen. Die Ausstellung umfaßte Artefakte, Erzeugnisse und Mummien ausgegraben in der sehr trockenen Sandwüste der Seiden Straße. Alles war in äußerst guten Erhaltungszustand.

    Zwei Bogen wurden in der Ausstellung gezeigt. Beide wurden in die späte Han Zeit datiert (etwa 200-300 nChr.). Einer der Bogen, obwohl ein interessantes Exemplar, wurde nicht ausserhalb seiner Bogentasche gezeigt. Es gab also keine Möglichkeit ihn zu untersuchen. Der andere jedoch, wurde selbst mit seiner gut erhaltenen Sehne gezeigt, obwohl die Enden beschädigt waren.

    Während der Ausstellung gab es keinen Katalog, und es war mir nicht erlaubt Fotos zu machen. Jedoch wurde zu einem späteren Zeitpunkt ein gut gedruckter Katalog in chinesischer und englischer Sprache nachgereicht.

"Archaeological Treasures of the Silk Road in Xinjiang Uygur Autonomous Region" Ed. Ma Chengyuan, Yue Feng. Shanghai Publishing Translation House, 1998. ISBN 7-5327-2145-0/G.066

    Bevor ich Shanghai verließ, erhielt ich die Erlaubnis des Verlegers die Seite 124 mit dem Bogen zu scannen, um diese mit Experten zu diskutieren, jedoch nicht zu publizieren. Der Bogen erzeugte allgemeines Aufsehen, besonders deshalb weil es so schien, daß er die Wiederherstellungen eines frühen Hunnenbogen durch Professor Gyula László  zu bestätigen schienen. Chris Szabo war sehr daran interessiert den Bogen zu untersuchen.

    Um das Copyright Problem zu umgehen, habe ich nun meine eigene Rekonstruktion des Niya Bogen erstellt, basierend auf meinen Beobachtungen und den Photos im veröffentlichten Katalog. Ich habe auch bezug genommen auf die Abbildungen des Chris Szabo's Artikels.

Der titel des Photos im Katalog heißt: "Han to Jin (3rd Century BC to 5th Century AD) Excavated from Tomb No. 30 at Yingpan, Yuli County in 1995.) In the collection of the Archaeology Institute of Xinjiang Uygur Autonomous Region."

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Bogen Länge: 130 cm. Weite: 0.6 cm - 3.2 cm. Dicke: 0.6 cm - 4.6 cm. Pfeil Länge: 73.5 cm.

Graphische Rekonstruktion des Niya Bogens von Stephen Selby.

Stephen’s eigene Beobachtungen

Ich sah diesen Bogen und Pfeil zusammen im Juni 1999 im Revolutionsmuseum, Beijing. Er war in besonders gutem Zustand, der Haupt Defekt bestand in der Deformation der Enden. Der Gesamteindruck zeigte mir eine typisch asiatische Bogenkonstruktion. Horn, Holz und Sehnenschichten waren scihtbar,   miteinander in gängiger Art und Weise verbunden. Der ursprünglich Griff ist sehr schmal. Ich vermute, daß es noch eine weiter Umwicklung gab, obwohl der exzellente Erhaltungszustand des Bogens keine weitere Umwicklung vermuten läßt. Meine Rekonstruktion beinhaltet weiches Leder für die Griffumwicklung welch nicht im orginal vorhanden war.

Das flache Knochenstück, das an den Seiten angebracht ist ist identisch mit dem, das ich im mongolischen Militärmuseum in Ulaanbator gesehen habe, und welches als Hun Bogenendeverstärkung beschrieben wird.. (Ich besitze selbst ein Beispiel davon, unten abgebildet.)

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Im mongolischen National Museum für Geschichte in Ulaanbaator, jedoch, werden identische Gegenstände auch als Ornamente der Hunnen beschrieben, als handelte es sich dabei um Schmuck. Ich kann nicht beurteilen, ob diese Teilsstücke der Seiten von der Basis der Knochenverstärkung zu den Verbindungstücken  nicht dazu bestimmt waren sich zu biegen (unten eingefügt): Jedoch waren sie so dünn , daß ich mir kaum vorstellen kann, daß sie sich nicht gebogen haben.

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Beim Original Bogen, sah es so aus, als ob die Teile in Blau sich nicht biegen, so aber die rot gefärbten.

Die Pfeilspitze ist ein typisches Handesign, das ich aus einer Anzahl verschiedenster Beispiele besitze. Der ausgestellte Bogen hatte selbst keine Pfeilspitze.

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