Die
Technik des traditionellen Bogenschiessens der
Steppevölker ist durch Al-Ashrafi al-Baklamishi
al-Yunani Taybugha (gestorben 1396)
überliefert worden. Taybugha schildert genau die
unterschiedlichen Stilrichtungen, die damals
gebräuchlich waren, so unterrichtet er die Anfänger im
Bogensport nach den Lehren des Abu Hashim al Bawardi, dessen
Bewegungsablauf mit den heutigen Versuchen aus Ungarn das
berittene Bogenschiessen als Sport zu etablieren
weitestgehend übereinstimmen. Doch er führt den Leser auch
in die Kunst des Tahir al Balkhi ein, der aus einer Gegend
von Balkh in Nordpersien stammte, und gibt Auskunft über den
syrischen Meister des Bogenschiessens Ishaq al Raqqi. Alle
diese Meister lehrten etwa im neunten Jahrhundert.
Sämtliche Steppevölker haben mit dem Daumen den
Bogen gespannt und entgegen der heutigen üblichen drei oder
Zweifingertechnik den Pfeil auf der Bogenaußenseite
aufgelegt. |
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Manche Bilder aus dem europäischen Raum solcher Schützen
sind spätmittelalterlichen westeuropäischen Urspungs. In
Europa wurde ganz im Gegensatz zu den asiatischen
Steppen der Bogen
mit Fingern gespannt und der Pfeil an der
Bogeninnenseite aufgelegt. Sofern die Kunst der
reitenden Bogenschützen in Europa überhaupt eine
längere Zeit ausgeübt wurde, dann nur von turkstämmigen
Völkern wie etwa den Tartaren oder den Magyaren.
Völker wie die Hunnen oder Mongolen hatten zwar
kurzfristig verheerende militärische Episoden in Westeuropa,
hinterließen darüber hinaus jedoch keine bleibenden Eindrücke.
Eine weitere Besonderheit der Steppenvölker sind ihre
Kompositebögen, deren Bauweise und Materialen ihnen
erstaunliche Leistungen ermöglichte. Untersuchung zur
Mechanik der verschiedenen Bogen:
Literaturliste:
Turkish and Persian mounted archery
Mathematische Analysen von Bogen und Pfeilflug
siehe auch:
http://www.bio.vu.nl/thb/users/kooi/
Mamlukische Lehrbuch Bogenschiessen
allgemeine Hinweise Bogenschiessen
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