Der Steppenreiter

      
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Geschichte der Steppenreiter

Referenz: http://en.wikipedia.org/wiki/Horse_archer_empires

Die Steppe ist das Gebiet Innerasiens, das sich von 20° bis zum 120° Längengrad erstreckt. Die vorherrschende Kulturen waren nomadischen Ursprungs, welche im Laufe der Menschheitsgeschichte sich immer wieder in großen Völkerwanderungen bis nach Europa ausbreiteten. Ihr Fortbewegungsmittel war das Pferd, ihre Kriegstechnik, das berittene Bogenschießen.

Vom Pferde mit dem Bogen schießen, ist gewissermaßen die älteste und erfolgreichste Kunst des Bogenschießens der Menschheitsgeschichte, was die Erfolge der verschiedensten Steppenreiter über die seßhafte Bevölkerung zeigen. Ganz gleich, ob es die Skyten, die Hunnen,  Tartaren oder der verheerende Sturm der Mongolen war, die dahinrasenden berittenen Bogenschützen beherrschten  eine Kriegskunst, der selbst der schwer gepanzerte europäische Ritter nichts entgegenzusetzen hatte. Unsere heute noch christliche Angst vor dem Islam kommt von der berittenen leichten Reiterei der Osmanen, den Akinci, die bei Gefechten stets die erste Feindberührung hatten und die nie Gefangene machten. Zu ihrer Standardausrüstung gehörte der berühmte osmanische Kompositbogen, dessen mit ihm abgeschossene Pfeile selbst dickste Panzerungen durchstießen.

 
 

 

 Ausbreitung der asiatischen Steppe

Weitere Informationen  nur gegen Gebühr aber sehr interessant:   Encyclopædia Britannica, die Steppe
Geschichte der berittenen Bogenschützen
  •  Der Steigbügel kam mit den Skythen und Samartern im 1.Jhd n.Chr. nach Westen. Und die Goten errangen große Erfolge mit ihrer Reiterei gegen die Römer, sie hatten auf ihren ausgedehnten Reisen in russische Gebiete Kontakt mit den östlichen Reitervölkern. Erst 590 nChr. schrieb Kaiser Maurikios I über die Kriegskunst der Goten und den Wert des Steigbügels.
  •  Die Hunnen: Ihre Pferde konnten ohne Unterbrechung 20 Kilometer galoppieren und 120 Kilometerritte pro Tag stellten für sie keine Schwierigkeit dar. Ihre überlegene Reitkunst, schnelle Attacken mit gewandtem Rückzug, sowie Wolken von Pfeilen, die sie vom Pferderücken im gestrecktem Galopp abschossen, waren selbst gotischen Reitern zuviel.
  •  Belisar, Offizier der byzantinischen, kaiserlichen Reitschule, beeinflusst von der gotischen schweren Reiterei, bildete 520 einen Eliteverband in der schweren Reiterei aus, bewaffnet mit Wurfpfeilen, Bogen und Lanzen. Da man zum Bogenschießen beide Hände braucht, hielten sich die Reiter mit Steigbügeln in ihren großen bequemen Sätteln. Ihre Pferde mussten Sie mit den Knien dirigieren. Belisar gelang im Laufe seines kriegerischen Lebens mithilfe der neuen Reitertechniken aus den asiatischen Steppen große Erfolge gegen die auf Rom anstürmenden Vandalen und Goten.
  •  Im beginnenden Mittelalter stürmten nun arabisch, muslimische Nomadenstämme von Südosten gegen Byzanz an. Sie hatten dabei große Erfolge mit ihren schnellen, wendigen berittenen Bogenschützen und Lanzenträgern, die Kettenhemden, Helme und Beinschienen trugen. Bei Yarmuk besiegten sie entscheidend die Truppen von Heraklios und hatten damit die Tür ins Byzantinische Reich aufgestoßen und eroberten in schneller Folge Nordafrika bis Spanien und Mitte des 11. Jahrhunderts unter den Seldschuken dann ganz Kleinasien.
  •  Herausragend sind die Leistungen der Franken unter Karl dem Großen, er führte in seinem Reich ununterbrochen Krieg gegen die Langobarden, die Sachsen, Sarazenen in Spanien, die Serben, die Awaren, die Byzantiner in Süditalien, die Briten, die Friesen und gegen das Herzogtum Benevent. Mit der Schaffung der schweren Kavallerie und damit des Ritterwesens, hatte er große Erfolge gegen die leichte Reiterei der Sarazenen und barbarischen Ostvölker, so daß diese Strategie zum siegversprechenden Mittel für lange Zeit in Europa wurde.
  •  War Karl der Große noch ein echter Glaubenskämpfer, so lassen sich die Kreuzzüge des Mittelalters eher als egoistische Unternehmungen beschreiben, gekennzeichnet durch Heuchelei und Zynismus. Salahuddin Ajubi, ein frommer Muslim, fähiger Herrscher und Stratege gelang es dann 1187 den Kreuzfahrern unter Guy des Lusignan bei Hattin den entscheidenden Schlag zu versetzen und aus dem Vorderen Orient zu vertreiben. Dabei waren es wiederum die leichte Reiterei der Sarazenen, die unaufhörlich die Truppen der Kreuzfahrer mit Pfeilen beschossen, wobei Salahuddin geschickt jeder Schlacht auswich. 70 mit Pfeilen beladene Kamele versorgten dabei die berittenen Bogenschützen und demoralisierten so die Truppen von Guy. Nach der Schlacht fiel den Muslimen das echte Kreuz Christi in die Hände.
  •  Ein schwerer Schlag für die islamischen Länder war der Einfall der Mongolen, der in Westeuropa nur an dessen östlichsten Rand bemerkt wurde. Dschingis Khan und seine Nachfolger verstanden es hervorragend mit gewaltigen, straff organisierten Reiterhorden von bis zu 200.000 Reitern und der Fluchttaktik die Muslime zu besiegen. So täuschten die Mongolen einen Angriff vor, flohen dann, sogar über mehrere Tage, bis sie dann die sich in Auflösung begriffenen Verfolger in einen Hinterhalt lockten. Geschützt durch Kettenhemd und darunter liegender schwerer Seidenkleidung war ihre Hauptwaffe der Bogen. Zudem brachten sie aus China das Schwarzpulver und gewaltige Belagerungsmaschinen mit nach Westen.
  •  Aus unerfindlichen Gründen schonen die Mongolen Westeuropa, sie vernichten die ungarischen Heere bei Mohi unter König Bela IV mit einer typischen Steppenreiter Taktik, ziehen sich dann aber wieder zurück. Eine erneuter Zug nach Westen erfolgt nicht.
  •  Den Mamluken unter Baybar I gelingt es als Einzigen den Unbesiegbarkeitsmythos der Mongolen zu brechen. Sie, die turkstämmigen Kriegersklaven, die in Ägypten ein eigenständiges Königreich errichten, bleiben bei Ayn Jalut (übers.: Quelle des Goliath)  standhaft. Sie sind hervorragende Reiter, Bogenschützen und Lanzenkämpfer. Ihr Wahlspruch: "Um seine Waffen einzusetzen, steigt ein Mamluke nie von seinem Pferd!"
  •  Die Osmanen führten die Technik der berittenen Bogenschützen dann zur Blüte. Sowohl die Spahis, die osmanische Elitekavallerie, als auch die Akinci, die sogenannte leichte Reiterei, führten den osmanischen Kompositebogen, mit dem außerordentliche Schußweiten von bis zu 900 und mehr Metern ereicht wurden. Dieser kurze, zusammengesetzte Bogen übertraf und übertrifft auch heute noch mit seinen Schußweiten alle damals und heute gebräuchlichen Bögen. Erst mit dem Aufkommen der Schusswaffen verlor der Bogen immer mehr an Bedeutung. Unter den osmanischen Offizieren galt der Bogen lange, obwohl im Laufe der Zeit zur Gänze durch Musketen und Gewehre ersetzt, noch als Ehrenwaffe, so wie in Europa der Säbel.
  •  Nur noch in Japan gibt es bis heute eine fast 800 Jahre alte ungebrochene Tradition der berittenen Bogenschützen, das Yabusame. Von Ungarn ausgehend gibt es seit nunmehr 20 Jahren ein Erneuerungsbewegung der alten Kriegskunst des berittenen Bogenschießens in Europa.
Die Technik der Steppenreiter beim Bogenschießen,
 
 

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