Der Steppenreiter

      
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Der Griff

Taybugha unterscheidet drei verschiedene Griffvarianten, wobei sie sich alle in einem wesentlichen Punkt vom westlichen Halten des Bogens unterscheiden.

Streng wurde auf die Symmetrie der Hände geachtet und so war es für einen guten Schützen wichtig, nicht nur die Rechte Hand fest zu schließen, sondern eben auch den Bogen. Beim westeuropäischen Stil mit mediterranen Fingergriff wird das genau Gegenteil gelehrt. Hier soll der Griff am Bogen stets locker bleiben.

Es gab den geraden Griff so wie ihn Abu Hashim al Bawardi lehrte, den Obliquen oder seitlichen von Tahrir und den zwischen den beiden, den Ishaq al Raqqi bevorzugte. Beim geraden Halten des Bogens, drückt der Bogen in die Handwurzel beim obliquen oder seitlichen drückt er gegen das unterste Daumenglied, während so eine starke Unterarmspannung auf  seiner Außenseite erzeugt wird.

Gehalten und fest umschlossen wird der Bogengriff nur von den letzten drei Fingern, dem kleinen Finger, dem Ring- und dem Mittelfinger. Daumen und Zeigefinger liegen nur locker auf. Der Daumen der Bogenhand bildet so die natürliche Führung für den Pfeil.

Je stärker der Bogen umso stärker, muss der Bogengriff sein. Kein damaliger Bogenschütze hat mit Bögen von weniger als 60lbs geschossen, ganz im Gegenteil, das Zuggewicht eines ordinären Militärbogens war, das haben eingehende Forschungsergebnisse der letzten Jahre zweifelsfrei ergeben, zwischen 75-90 lbs Zuggewicht. Das galt auch für die Bogen der berittenen, wenn auch heutige berittene Sportschützen das kaum für möglich halten.

"Die folgende Video-Aufnahme der linken Hand von Prof. Inagaki Genshiro Yoshimichi 9.Dan Hanshi (1910–1995) entstand im August 1994 in Finnland."
Seitlicher Griff nach Tahrir al Balkhi   Gerader Griff nach Abu Hashim

    

 

   

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